Hervorragender Beitrag über HACKNEY DIAMONDS in unserer Heimatzeitung (AACHENER ZEITUNG) vom 20.10.2023!

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

zm NEUEN ALBUM “HACKNEY DIAMONDS” (https://www.stones-club-aachen.com/?s=hackney+diamonds) der ROLLING STONES hat unsere Heimatzeitung einen ganz fantastischen Bericht verfasst, den wir Euch nicht vorenthalten dürfen.

Wir wünschen Euch viel Spaß beim lesen.

Manni Engelhardt -Stones-Club-Manager-

*****************************************************

Seite 10 ABCDE   HÖRBAR   Freitag, 20. Oktober 2023

Neues Album von den Rolling Stones : Die „Glimmer Twins“ singen wieder zusammen

Nach 18 Jahren veröffentlichen die drei verbliebenen Rolling Stones ein neues Album. „Hackney Diamonds“ ist eine Wucht. Was sagen Jagger, Wood und Richards selbst dazu?

VON MICHAEL LOESL

Für die Rolling Stones schließt sich mit ihrem neuen Album „Hackney Diamonds“ ein Kreis. Die Rhythmusgesandten der Altherrentruppe spielen schnörkellos geradeaus wie zu seligen „Sticky Fingers“-Zeiten. Der Produktionssound ist modern-voluminös, aber frei von studiotechnischem Neuzeit-Schnickschnack. Steve Jordans Trommeln klingen in der Rock-Shuffle-Nummer „Get Close“ bauchig-scheppernd, im wütig schnell getakteten „Bite My Head Off“ ungeschliffen rau. In derselben Nummer dreht Paul McCartney ein kurzes Gastspiel lang mit einem Vierton-Riff ausgefranst-verzerrte Runden.

Auf dieses Signal haben Keith Richards und Ronnie Wood scheinbar gewartet. Die beiden Gitarristen zerhacken einen Akkord, der delikat misstönend, hart, schrill, aber auch seltsam melodisch klingt. Weiter hinten in der Platte, im jüngeren „Start Me Up“-Geschwisterchen „Mess It Up“ singt Mick Jagger voller aufmüpfiger Bestürzung über eine nervtötende Wegbegleiterin. „Typisch Jagger“ bedeutet dabei: mitsamt sämtlichen Gesangsmanierismen, die der 80-Jährige seit Jahr und Tag kultiviert. Die Musik streift gleich im Anschluss an den Refrain inklusive Congas und Nile-Rodgers-Gitarrenriff Soul und Funk.

Wer hätte gedacht, dass die Stones im allerletzten Abschnitt ihrer Karriere noch mal derart effektiv aufdrehen! Ganz am Ende ihres neuen Werks steht eine beinahe wehmütige Reminiszenz an ihre Anfangstage. Muddy Waters’ „Rolling Stone Blues“, das einzige nicht von Jagger/Richards stammende Stück der Platte, geht zurück ins Jahr 1961. Auch klangtechnisch. Als noch keine Vielspur-Bandmaschinen für Tonaufnahmen zur Verfügung standen, mussten Rock- und Pop-Ensembles noch in Echtzeit Musik zusammenspielen.

Richards, Jagger und Wood gehen in ihrer Huldigung an einen ihrer Blues-Helden noch ein Stück weiter. Unbehandelt wie ein Rohdiamant, man könnte auch sagen, wie eine Demo-Version klingt die Aneignung der „Rollin’ Stone“-Nummer aus Waters’ Feder. Der Legende nach soll die Band dem Stück ihren Namen entliehen haben.

Noch ein Stück sagenhafter ist Muddys indirekte Zusammenführung von Jagger und Richards. An einem Herbsttag des Jahres 1961 traf Richards am Bahnhof seiner englischen Heimatstadt Dartford auf Jagger. Der trug eine Reihe Rhythm & Blues-Platten unterm Arm spazieren, unter anderen die „Best Of Muddy Waters“. Während der gemeinsamen Zugfahrt nach London tauschten sich die beiden über ihre Leidenschaft für afroamerikanische Musik aus. Daraus erwuchsen jene Freundschaft und Musik-Partnerschaft, die bis heute anhalten, über 60 Jahre lang.

Da erscheint es beinahe logisch, dass sich die beiden zwei Jahre nach ihrer diamantenen Musiker-Hochzeit mit „Hackney Diamonds“ gegenseitig ein rundum gelungenes Jubiläumsgeschenk machen. Darauf gehofft hatte nach dem Ableben des Ur-Stones Charlie Watts im August 2021 kaum mehr jemand. Zum Trio geschrumpft, kann den langlebigen Rock-Helden dank ihres neuen Albums nicht mehr nur noch der Selbsterhaltungstrieb als Leitmotiv zugeschrieben werden.

Das ist vielleicht die eigentliche Überraschung des aktuellen Stones-Aufschlags. Viel Neues gab es von den Dienstältesten des Rock’n’Roll nämlich in den vergangenen 18 Jahren nicht zu hören. Wesentliches erst recht nicht. Natürlich gelang Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und Watts mit „Blue & Lonesome“ im Dezember ein Überraschungscoup. Mit den zwölf Cover-Songs der Platte, sämtlich Blues-basiert, ging es für die Recken stramm Richtung Verkaufshitparadenspitzen.

Charts-Platzierungen dürften nach über 50 glorreichen Karrierejahren jedoch für die Band bereits damals bereits kaum noch eine Rolle gespielt haben. Das „Inkassounternehmen“ Rolling Stones wurde von seinen Köpfen zu diesem Zeitpunkt bekanntermaßen längst überaus erfolgreich mehrfach für üppige Live-Geschäft-Einnahmen um den Globus geflogen. Frischkomponiertes erhoffte sich von den Markenartiklern der Rockmusik, die alleine von ihrer Vergangenheit zu leben schienen, niemand mehr.

„Es war ein Vergnügen, das Album zusammenzustellen und mit unserem neuen Produzenten Andrew Watt zu arbeiten. Er hat wirklich Gas gegeben und die Sache am Laufen gehalten“, erinnert sich Keith Richards. „Das Wichtigste, zumindest aus meiner Sicht ist, dass wir eine Menge Energie hatten“. Ein Blick aufs Kleingedruckte des Albums zeigt, dass die Band überall mit anpackte und sich dem Aufnahmefluss anpasste.

Die Band

The Rollings Stones

The Rolling Stones wurden 1962 in London gegründet. Zu Jagger und Richards, die seit dem Beginn dabei waren, zählten Billy Wyman von 1962 bis 1993, Charlie Watts von 1963 bis 2021 und Ronnie Wood, der seit 1975 zur Band gehört, zur klassischen Stones-Besetzung. An Watts Stelle spielt aktuell Steve Jordan Schlagzeug, während Wyman seit seinem Weggang live hin und wieder, aber auch im Studio vom Jazz-Bassisten Darryl Jones dauerhaft ersetzt wird.

Nach der Band wurde ihr Debütalbum benannt, das im April 1964 erschien und bis auf eine Jagger/Richards-Komposition ausschließlich Cover-Songs enthielt. Die zwei Jahre später erschienene Studioeinspielung „Aftermath“ umfasste erstmals ausschließlich selbst geschriebene Songs. Erste große internationale Erfolge erzielte die Band Ende der 60er-Jahre mit dem Album „Let It Bleed“. Kommerziell gesehen erlebten die Stones ihren Höhepunkt zwischen 1978 und 1981 mit den Werken „Some Girls“ und „Tattoo You“. (ML)

Richards und Wood fungierten bei einigen Stücken als Bassisten. An anderen Stellen der Platte harmonieren die „Glimmer Twins“ Jagger und Richards wieder gesanglich miteinander. Keith singt unter Mick auf der überschwänglichen Single-Auskopplung „Angry“ und dem „Dreamy Skies“-Country-Blues. Jagger ist Richards stimmlicher Schatten auf dem charmant verletzlichen „Tell Me Straight“. Ronnie Wood sagt, dass sich die lockere Arbeitsatmosphäre sogar auf die Diskussion über die Zusammensetzung der Songs ausdehnte, bei der man die Qual der Wahl hatte.

„Wir hatten wirklich gutes Material“, schwärmt er. „Ich habe die Auswahl der Songs Mick und Keith überlassen, damit sie darüber nachdenken konnten. Eigentlich rechnete ich daraufhin mit Streit zwischen den beiden. Stattdessen gab es sehr diplomatische Lösungen. Sie haben sich wirklich gut verstanden und gute Einigungen erzielt.“

Ein tragendes Element des „Hackney Diamonds“-Abenteuers sind die Mitwirkenden von Paul McCartney, Elton John bis hin zu Lady Gaga, Stevie Wonder, dem vormaligen Stones-Bassisten Bill Wyman und Session-Spuren von Charlie Watts. Jeder von ihnen bringt unbestreitbare Strahlkraft in das Projekt ein. Aber die Band betont, dass alle da waren, um einen Job zu erledigen. „Es ging nicht um Gastauftritte der Namen wegen“, sagt Jagger. „Die Leute passen wirklich. Sie sind die perfekten Musiker für die speziellen Dinge, die sie beisteuern.“ Das letzte Wort zur neuen Platte, eine Art Resümee, gebührt Richards: „Da sind eine Wärme und ein Empfinden von ‚Musik um der Musik willen‘. Es fühlt sich gut an.“

Rolling Stones: „„Hackney Diamonds“ erscheint am 20. Oktober 2023 bei Polydor/Universal Music.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Nach dem Klick auf den hier stehenden Link könnt Ihr den Beitrag direkt auf der Homepage der  lesen.

> https://www.aachener-zeitung.de/kultur/musik/neues-album-von-den-rolling-stones-hackney-diamonds_aid-99728583 !

+++++++++++++++++++++++++++++++++++

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.