Unser Club-Mitglied “MountainMan50” hat einen “offenen Brief” an Jimi Hendrix mit einem Dank an Mick Jagger verfasst!

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

unser Stones-Club-Mitglied “MountainMan50”, der liebe Eckhard B. (https://www.stones-club-aachen.com/?s=eckhard+b. ), hat einen “öffentlichen Brief” an Jimi Hendrix verfasst, der auch einen Dank an Mick Jagger  (https://www.stones-club-aachen.com/?s=mick+jagger ) enthält. Dieser Brief ist auch in der Presse – jedoch in gekürzter Fassung – veröffentlicht worden. Wir veröffwntlichen diesen Brief nachstehend auf Wunsch des Eckhard in ungekürzter Fassung. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Manni Engelhardt -Club-Manager-

http://www.hendrix-links.de/gifs/e+m.jpg        http://www.rocksoff.org/mickjaggerandjimihendrix.jpg

(Auf dem Foto links aus http://www.hendrix-links.de/gifs/e+m.jpg  ist “MountainMan50” links stehend zu sehen)

 

“Lieber Jimi Hendrix! 

Du kennst mich natürlich nicht, aber ich komme erst jetzt dazu, Dir
und Deinen Kollegen zu danken und zwar: Mick Jagger, Jimmy Page, Ginger
Baker, Jim Morrison…

Ohne Euch hätte ich und hätten die meisten meiner Freunde es nicht
geschafft, die Phase Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger
einigermaßen geistig gesund (unsere Eltern waren da zwar genau
entgegengesetzter Meinung) zu überstehen.

Man hatte uns auf die mittlere oder höhere Schule geschickt, damit wir
es einmal besser im Leben haben sollten als unsere Eltern. Und wir waren
noch Grünschnäbel, als es ’68 zu brodeln anfing in unserer Republik.
Ich war 15 und verstand noch nicht genau, um was es ging. Aber ich konnte…

Weil es alle fühlen konnten, eine ganze Generation, von Los Angeles
bis London, von Paris bis Frankfurt. Weil es dort die Festhalle gab und
weil dort einige Deiner Kollegen auftraten, die ihre Botschaft mit
Gitarre, Schlagzeug, Baß und Marshall-Verstärkern vortrugen. Wir
verstanden sie, und die Botschaft war echt cool.

Und wenn um Mitternacht in der schummrigen Kleinstadt-Disco ein
Polizeirazzia kam, mußten alle, die erst 15 waren, durch den
Hinterausgang flüchten. Das war supercool.

In unserer Musik, unserer Kleidung und unserem Aussehen manifestierte
sich ein einziger Protest gegen das bürgerliche Spießertum, gegen
Anständigkeit, Aufbauarbeit, gegen Streber, Duckmäuser, Anpasser,
gegen den Fetisch Konsum und gegen falsche Kompromisse. Für ein freies
Leben, freie Wahl der Haarlänge, mit Filzstift verzierte Parkas, für
den weiten Schlag der engen Jeans, für die Stones, Pink Floyd, Cream,
The Doors, Led Zeppelin, The Who, Jethro Tull, Iron Butterfly, Ten Years After…

Leben, das ging ohne Umweg in Hirn und Hose, versetzte uns in Welten, die nicht von dieser Galaxis waren.

So ganz nebenher gab´s noch die Schule, gab´s Noten, Lehrer und
Lehre und Leere. Das war unwichtig, lästige Pflicht. Wichtiger war
die erste Liebe, war der ältere Freund, der mit glänzenden Augen von
den Antikriegsdemos in der Großstadt erzählte, von freier Liebe, von
Wohngemeinschaften, von der Überwindung des Kapitalismus, vom
Übergang zur klassenlosen Gesellschaft. Und ganz speziell bei mir der
Traum vom Leben, ohne verlogene Anbiederungen an die
Leistungsgesellschaft, mit dem bescheidenen Minimalziel, dabei
mitzuhelfen, eine bessere und neue Welt zu schaffen.

Die Musik von Dir und Deinen Kollegen, lieber Jimi Hendrix, war es, die
in uns all diese Träume und Hoffnungen erst weckte und stimulierte.
Weil diese Musik nur uns gehörte und weil uns die Zukunft gehörte.

Jetzt ist die Zukunft Gegenwart geworden. Wir haben Dich längst
überholt, Jimi Hendrix, altersmäßig. Du bist nur 27 geworden, wir
sind jetzt… Die meisten aus meiner Klasse sind inzwischen Lehrer oder
Ingenieure, Ärzte, Anwälte, einige Kaufleute sind auch dabei.

Ja, Jimi; wie das Leben eben so spielt.

Wir wollten nie erwachsen werden, die permanente Rebellion hatten wir
auf unsere Fahnen geschrieben. Und was ist aus Mick Jagger geworden, dem
´Street Fighting Man´ ? Der kämpft jetzt in Marbella oder auf Barbados
mit seinen Steuererklärungen. Aber singen kann er immer noch wie kein
zweiter.

Ist das, was damals idealisiert, mythologisiert und romantisiert worden war, plätzlich wie ´Jumping Jack Flash´ nur ´gas-gas-gas´ gewesen, also ein Trugbild? Letzten Endes, von heute aus gesehen, nur lächerlich??

Gegenfrage: Kann man für immer jung bleiben?

Man kann! Und zwar nicht nur dann, wenn man James Dean oder Jimi Hendrix heißt und dementsprechend früh stirbt. Es kommt immer auf den Kopf an. Und ich liege, Gott sei Dank, nicht in Seattle auf dem Friedhof. Das ist schon eine ganze Menge, oder?

Denn so ganz erwachsen werden… nein, das will ich bestimmt nicht.

Das ist ein Versprechen, Jimi Hendrix.

Forever yours
Eckhard Bergmann”

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