Mick Jagger 1981 im Interview: “Leute wie Reagan, die ziemlich naiv mit der Politik spielen, sind gefährlich!”

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

mit der legendären US-Tour 1981 der allergrößten, allerbesten und dienstältesten Rockband aller Zeiten haben wir uns mehrfach befasst, wie Ihr es durch den Klicks auf die nachstehenden Link aufrufen könnt:

https://www.stones-club-aachen.com/?s=us-tour+1981

https://www.stones-club-aachen.com/2013/09/04/september-1981-die-bis-dahin-groesste-us-tour-der-rolling-stones-laeuft-an/

https://www.stones-club-aachen.com/2015/11/15/the-rolling-stones-im-november-und-dezember-2015-wieder-in-deutschen-tv-sendern-zu-sehen/ !

Heute nun möchten wir zu dieser US-Tour der ROLLING TONES ein Interview mit Mick Jagger auf unsere Homepage posten, dass dieser Ende 1981 gegeben hat.

Dazu zitieren wir aus dem Buch des David Dalton mit dem Titel „The Rolling Stones – DIE ERSTEN 20 JAHRE“ (SAMSON: ISBN 3-8077-0182-b), Seite 129:

„ALLES NOCH MAL VON VORN?“

Mick 1981: „Ja, aber anders!“

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„Ende 1981 gingen die Stones auf USA-Tournee: es wurde die größte und erfolgreichste Rock-Tour aller Zeiten. Rund 2, 5 Millionen Menschen zahlten bei 66 Konzerten in 40 Städten 40 Millionen Dollar, um die Gruppe live zu erleben. In Chicago sprachen Rudolf Dolezal und Hannes Rosacher, die fürs Fernsehen (ORF/WDR/SGR) einen Film über die Tour drehten mit Mick Jagger. (Zitiert aus Tip)

F.: Es gibt die Auffassung, die Stones seien von allen Bands am besten in der Lage, neue Trends zu erkennen…?

Mick: Das klingt überheblich, das haben wir nie von uns behauptet. Nein. Ich glaube, man geht einfach mit offenen Augen durch die Welt. Ich zum Beispiel renne in fast jeder Show und schaue mir andere Leute an. Natürlich lerne ich von denen, klar.

F.: Wie hat es Pete Townshend bei den tones gefallen?

Mick: Er kam eines bends und wollte auf einer Nummer mitsingen. Das war das Stück ´Don`t Wanna Be Your Slave´. Man kann ihn heraushören.

F.: Es geht noch immer das Gerücht, dass ihr in China spielen wollt?

Mick: Ich führe gerade Gespräche in San Francisco mit Leuten, die das Managen wollen. Aber das zieht sich hin. Vielleicht werden wir nicht mehr die ersten in China sein…

F.: Ihr tourt in einem Land, dessen Präsident fast jeden zweiten Tag von einem Atomkrieg redet…

Mick: Ich weiß, und das macht mir sehr viel Angst. Und ich weiß, dass die Leute in Europa mehr Angst haben als die Amerikaner hier. Die Amerikaner wurden ja noch nie bombardiert; ich spreche hier nicht von Atombomben. Amerika ist noch nie angegriffen oder besetzt worden. Die Amerikaner glauben, dass, wenn es passiert, es in Europa passiert. Leute wie Reagan, die ziemlich naiv mit der Politik spielen, sind gefährlich. Die ganz gewöhnlichen Leute hier in Amerika kennen das nicht – angegriffen und bombardiert zu werden. Europa hat zwei Weltkriege hinter sich. Die Amerikaner haben einfach diese Erfahrung nicht, und es ist schwer, ihnen das begreiflich zu machen.

F.: Wie stehst Du zur europäischen Friedensbewegung?

Mick: Ich bin sehr froh darüber. Solche Bewegungen gibt es immer wieder. Als ich 13 war, gab es die erste große Welle. Die Friedensbewegung ist unbedingt notwendig, wenn das mit der nuklearen Aufrüstung so weitergeht. Aber auch hier in den USA sollte es eine solche Bewegung geben – wie damals während des Vietnam-Krieges. Damals hat es ja auch funktioniert. Nixon musste den Vietnam-Krieg beenden.

F.: Könntest du dir vorstellen, dass du selbst einmal in die Politik einsteigst. Zur Zeit ist ein ehemaliger Schauspieler Präsident der USA…

Mick: Man weiß nie, es sind schon die verrücktesten Dinge passiert. Zur Zeit habe ich keine Ambitionen dieser Art. Wenn man älter wird, wird man vielleicht doch mal mit dieser Geschichte konfrontiert.

F.: Fällt es dir schwer, Songtexte zu schreiben?

Mick: Ja, ich glaube, jeder tut sich schwer dabei. Ich bin zunächst nie überzeugt, dass sie etwas taugen. Wenn sie gut klingen, bin ich schon zufrieden. Diese ganze Sache hat was mit Durchhalten zu tun. Man macht einen guten Anfang – dann wird es ein und derselbe Brei.

F.: Deshalb hältst du nichts davon, wenn man deine Texte kritisiert…

Mick: Das liegt doch auf der Hand, dass es da nichts zu analysieren gibt. Wenn man sich Kritiken anschaut, bestehen sie meistens aus der Feststellung, man könne keine Texte schreiben. Und meistens haben sie sogar recht. Die Texte sind wirklich furchtbar. Ich kann es nicht genug sagen: Ich entschuldige mich für mangelnde Qualität, aber es ist doch nur Rock ´n ´ Roll, dessen Text eh von der Musik zugedeckt wird. Gut, aber sollte man nicht clever genug sein, es nicht nur gut klinge zu lassen? Aber da sind dann diese riesigen Geschmacksunterschiede, denn die Käufer unserer Platten sind ja nicht nur sehr anspruchsvoll – speziell hier in Amerika. Die Leute, die unsere Platten kaufen, sind meistens jung. Sie mögen intelligent sein, aber sie sind nicht sehr anspruchsvoll.

F.: Stört dich das?

Mick: Nein. Eine Zeitlang war ich besorgter, heute bin ich über diesen Punkt weg. Als ich 30 war, hat man gesagt: ´Du wirst ein wenig alt, nicht wahr?´ Heute bin ich fast 40 und singe meine Songs vor Elfjährigen. Ich weiß nicht warum sich die Leute noch immer für uns interessieren. Obwohl wir alt sind, kaufen sie unsere Platten und gehen in unsere Konzerte.

F.: Letzte Frage: Wenn du dir die 20 Jahre ´Rolling Stones´ ansiehst – würdest du das alles noch einmal machen?

Mick: Ja, aber anders.“

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http://www.elmoremagazine.com/wp-content/uploads/2014/11/Promo-Pic_Rolling-Stones-Hampton-5-%C2%A9-Ed-Finnell-Frank-White-Photo-Agency1.jpg

(Foto aus: http://www.elmoremagazine.com/2014/11/reviews/films/the-rolling-stones-from-the-vault-hampton-coliseum-live-in-1981)

Heute schreiben wir das Jahr 2016! Die ROLLING STONES sind 35 Jahre weiter im Geschäft!

54 JAHRE ROLLING STONES UND ABSOLUT KEIN ENDE IN SICHT! MICK JAGGER HAT BIS HEUTE ZU NICHTS ANDERS GEMACHT! UND DAS IST SEHR, SEHR GUT SO!!!

Manni Engelhardt –Club-Manager-

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Eine Antwort zu Mick Jagger 1981 im Interview: “Leute wie Reagan, die ziemlich naiv mit der Politik spielen, sind gefährlich!”

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