Im Vorfeld des Band-Jubiläums

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

das 50. Bühnenjubiläum der allerbesten, allergrößten und dienstältesten Rock-Band aller Zeiten und desUniversums ist nahe!

Vieles dazu haben wir bereits auf unsere Homepage gepostet. Heute nun soll auch noch einmal hier STEPHEN DAVIS zu Wort kommen, der das Buch zum 40. Bandjubiläum der ROLLING STONES unter dem Titel „Die STONES“ (Europa-Verlag / www.europaverlag.de) geschrieben hat.

Auf Seiten 58, 59 und 60 dieses hervorragenden Buches, das ein unbedingtes Muss für einen jeden Stones-Fan darstellt, bzw. ist, steht folgendes nachzulesen:

„Ihre große Chance kam, als die BBC Blues Incorporated einen Auftritt in der Radiosendung Jazz Club am Donnerstag, dem 12. Juli 1962 anbot. Allerdings reichte das Budget des BBC nur für die Gage von fünf Musikern. Der Produzent wollte Mick ohnehin nicht haben, weil es eine Jazzsendung war. Da Korner das Donnerstagskonzert im Marquee nun nicht spielen konnte, musste Harold Pendleton einen Ersatz finden. Er engagierte Long John Baldrys Gruppe, doch Brian überredete ihn, zwischen Baldrys Sets seine neue Band spielen zu lassen. Panik brach aus, als Brian begriff, dass sie keine angemessenen Verstärker für einen bezahlten Auftritt besaßen. Mick brachte deshalb seinen Vater dazu, ihnen genügend Geld zu borgen, damit sie sich ein paar billige Harmony-Verstärker leihen konnten. Und Brian besorgte sich eine gebrauchte Harmony Stratoren E-Gitarre.

Pendleton sagte zu Brian, die Gruppe benötige einen Namen für die Werbeanzeigen, und da fiel Brian Muddy Water´s Klassiker ´Rollin` Stones ´ ein. Stu hasste den Namen (´Klingt wie eine bescheuerte Truppe irischer Akrobaten ´), aber es blieb dabei. Zu Brians Entsetzen lautete der Anzeigentext für den Gig: ´Mick Jagger and the Rollin` Stones ´.

Und so weihten sich die Stones selbst, ob bewusst oder unbewusst, zu sehnsüchtig erwarteten Heilsbringern des Blues – als Söhne und Enkel von Muddy Waters, als Vermittler, die der Welt die Kultur des Mississippi-Deltas nahe brachten. Diese Prophezeiung erfüllten sie, indem sie die Nachkriegsgeneration mit Blues und Rhythm and Blues bekannt machten und das bedrohte Musikgenre damit am Leben erhielten.

Die Rollin´ Stones gaben ihr Live-Debüt an einem hellen Juliabend im Marquee Club in der Oxfort Street. Stu und Brians Freund Dick Hattrell, der als unbezahlter Roadie der Stones fungierte, schleppten das Equipment die engen Treppen hinunter.

Die Zuhörerschaft bestand zur einen Hälfte aus Jazzstammpublikum und zur anderen aus jungen Rhtythm-and-Blues-Fans, die wegen zu hohen Konsums von Speed, Zigaretten und Espresso ganz glasige Augen hatten. Mick, Keith und Brian standen vorn an der Bühne, Stu spielte Piano und Maracas, Dick Taylor bediente den Bass und (wahrscheinlich) Mick Avory das Schlagzeug. Die Jackett und Krawatte tragenden Musiker eröffneten den Gig mit ´Kansas City ´. Verzweiflung machte sich breit, als sie merkten, das der Drummer nicht im Takt spielte. Doch sie machten weiter und präsentierten eine Stunde rhytmischen, vom Klavier dominierten Rhythm and Blues: ´Honey What´s Wrong ´, ´Confessin` the Blues ´, ´Bright Lights ´, ´Dust My Blues ´. Brian heizte dem Publikum mit seiner fanfarenhaften Slide-Gitarre mächtig ein, Mick und Brian animierten einige Kids zum Tanzen.

Mit ´Down the Road Apiece ´präsentierten sie eine Uptempo-Nummer von Chuck Berry, dann folgte mit ´I Want to Love You ´

Ein lakonischer Jimmy-Reed-Blues. Anschließend ´Bad Boy ´und ´I Ain´t Got You ´; mit ´Hush Hush ´erneut Jimmy Reed; Muddys ´Ride `Em on Down ´; Chuck Barrys ´Back in the U.S.A. ´; ´ Feel Kind of Lonesome ´; ´Blues Before Sunrise ´ von Elmore James;

´Big Boss Man ´; dann der Song ´Don´t Stay Out All Night ´von Billy Boy Arnold. Sie beendeten das Konzert (der Set-Liste zufolge, die Stu zusammen mit den Tonarten der Stücke in seinem Tagebuch notiert hatte) mit Jimmy Reeds ´Tell Me That You Love Me ´und Elmore James ´Happy Home ´.

Nach dem Auftritt genehmigten sie sich in einem Pub einen Drink und teilten die Gage von zwanzig Pfund untereinander auf.

Charlie Watts kam an diesem Abend, um sich die Band anzusehen. ´Eine ganze Menge Leute tanzten ´, erinnerte er sich. ´ Die typische Jazzfraktion im Marquee fand es dagegen richtig furchtbar. Doch sie waren schon damals beliebt. Der springende Punkt war, dass die Bands, die dieses Zeug spielten – einschließlich mir selbst -, aus exzentrischen alten Typen bestanden. Und die Stones, zumindest die Frontleute, waren jung, was sie natürlich anziehend für tanzbegeisterte Jugendliche machte. Alexis´ Band sah einfach lächerlich aus. Die neue Band hingegen hatte die Barriere überwunden, sie sahen wie richtige Rockstars aus, doch sie konnten spielen.´ …“

Ich denke, keiner hätte es treffender zum Ausdruck bringen können, als Charlie Watts, der mit Sicherheit auch die Patzer des Drummers (ob es nun an dem Abend Mick Avory oder ein anderer war?) bemerkte. Ich denke, dass es für Charlie ein Motiv mit war, später bei den Jungs als Drummer einzusteigen, was ich für THE ROLLING STONES als ausgesprochenen Glücksfall bezeichnen möchte. Bis zum nächsten Artikel verbleibe ich mit stoned Grüßen Eurer

Manni Engelhardt –Club-Manager-

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