Ergänzung zum Artikel 12×5

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

am 28. Oktober 2012 hatten wir die Aktivitäten der allergrößten, allerbesten und dienstältesten Rockband aller Zeiten und des Universums aus Oktober 1964 mit einem Artikel auf unserer Homepage in Erinnerung gerufen.

Unter anderem war darin auch die LP „12 X 5“ erwähnt, wie Ihr bei einem Klick auf den nachstehenden Link aufrufen könnt: https://www.stones-club-aachen.com/2012/10/28/12-x-5

Nunmehr halten wir es für lohnenswert, in diesem Zusammenhang aus der aktuellen MICK-JAGGER–Biographie, die Philip Norman zusammengetragen hat und die für Deutschland im Droemer-Verlag erschienen ist (Seiten 195 – 197), zu zitieren:

„…Am 15. Januar 1965 brachen die Stones zu ihrer Australien- und Fernost-Tournee auf (Hierzu berichteten wir bereits auf unserer Homepage unter: https://www.stones-club-aachen.com/2011/01/21/heute-und-morgen-sind-zwei-denkwrdige-tage-fr-alle-rolling-stones-fans/ und https://www.stones-club-aachen.com/januar-1965/ und flogen –immer noch in der Touristenklasse- von Los Angeles über Hawaii und Fidschi nach Sydney. Die Massenhysterie und das allgemeine Chaos am dortigen Flughafen stellten selbst die Ereignisse am JFK Airport in den Schatten. Noch bevor das Flugzeug der Stones gelandet war, kam es zu einer kleinen Katastrophe: Mehrere hundert kreischende Mädchen kippten eine massive Metallabsperrung um, und laut Bill Wyman ´türmten sich die Gestürzten zwei Meter hoch´. Fünf findige Fans gelangten durch die Sicherheitssperre auf das Rollfeld, wo sie sich hinter einer Gangway versteckten, bis die Band ausstieg. Drei davon konnten zu Mick, Bill und Charlie vordringen, ehe sie von der Polizei weggezogen wurden.

Für Mick war dies die erste Reise in das Land, in dem seine Mutter ihre frühe Kindheit verbracht hatte – und dessen Akzent sie danach in England restlos bekämpft hatte. In Sydney, so hatte Eva Mick eingeschärft, müsse er unbedingt ihre Schwester besuchen, die in den 1950er Jahren dorthin zurückgekehrt war, ebenso mehrere Vettern und Cousinen, die er nie kennengelernt hatte. Als sie erfuhr, dass seine Tante zu einem Konzert der Stones in der Agricultural Hall gehen wollte, schrieb Eve ihr leicht indigniert: ´Ich rate Dir dringend, Ohrenstöpsel mitzunehmen. Nach dem letzten Konzert, das ich besucht habe, musste ich zum Arzt und mich wegen durchlöcherter Trommelfelle behandeln lassen.´

Die australische Gesellschaft war zu dieser Zeit noch aggressiv machohaft und litt zugleich unter einem gewaltigen Minderwertigkeitskomplex gegenüber der einstigen Kolonialmacht Großbritannien. Viel mehr nach dem Geschmack der australischen Kritiker war der Amerikaner Roy Orbison, der mit den Stones auf Tournee ging. Die Wirkung der ´Britschwuchteln´ auf die jungen Frauen des Landes – die Stones konnten sich Sexpartnerinnen aussuchen wie die Gäste eines Fischrestaurants lebende Krustentiere aus einem Wasserbecken – provozierten die bisher empörtesten Schlagzeilen.

SCHAUERLICH! WIDERLICHES ÄUSSERES! WIDERLICHE SPRACHE! WIDERLICHE MANIEREN!, zeterte der Sydney Morning Herald.

In Wirklichkeit vergriffen sich die Jungs, wenn überhaupt, während der ganzen Tournee nur einmal im Ton. Als die Stones durch das neuseeländische Invercargill fuhren, vergaß Mick die aufgeräumte Haltung, die er sich für Pressekonferenzen zugelegt hatte, und beklagte sich über ihre Unterbringung. ´In diesem Hotel gibt es achtundzwanzig Zimmer und nur zwei Bäder ´, wunderte sich der angeblich so ´schmuddelige ´ Star. ´Und Essen gibt es nur bis sieben Uhr abends ´. Vierzig Jahre später wurde auf einer Hinterbühnenwand des Civic Theatre ein hingekritzeltes ´Mick Jagger ´ entdeckt, was darauf hindeutete, dass er in Invercargill nicht die ganze Zeit ungewaschen und missgelaunt herumgemault hatte.

Zu Hause in Großbritannien stand bereits ein zweites Album der Band, The Rolling Stones No. 2, in den Regalen. Erneut schienen die Jungs hier ihre puristischen Anhänger mit unverfälschten R&B-Titeln besänftigen zu wollen. Die neue Platte enthielt mehrere Nummern des Albums 12 X 5, das im Oktober in Amerika erschienen war, und auf dem Cover prangte dasselbe Foto von David Bailey. Der einzige Schlenker in Richtung Pop war ´Off the Hook ´von Jagger und Richards, das bereits auf der B-Seite von ´Lttle Red Rooster ´zu hören gewesen war. In dem Song wurde eine weitere Anekdote aus Micks Liebesleben erzählt, diesmal allerdings in der sarkastisch-witzigen Manier, die ihm so lag…“

Aus diesem Buchausschnitt kann sehr schön und dokumentarisch herausgelesen werden, welche Bedeutung 12 X 5 für die Band hatte; denn der Einfluss auf The Rolling Stones No. 2 ist unverkennbar und durch Philip Norman beweiskräftig belegt.

Noch einmal empfehlen wir (https://www.stones-club-aachen.com/2012/10/01/neue-biographie-uber-mick-jagger/) für alle diejenigen, die die Mick Jagger – Biographie noch nicht gekauft haben, dieses wunderbare Buch. Vielleicht ist es ja auch ein schönes Weihnachtsgeschenk?

Mit stoned Grüßen Euer Manni Engelhardt –Club-Manager-

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