DECEMBER´S CHILDREN aus Sicht des Stones-Buchautors Stephen Davis in dessen Buch “Die STONES”!

Liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,

am gestrigen Tage haben für Euch den Beitrag über ein weiteres JUWELENJUBILÄUM der allergrößten, allerbesten und dienstältesten Rockband aller Zeiten und des Universums im Monat November 2020 feiern können, gepostet.

Den Beitrag über jenes Ereignis für THE ROLLING STONES, das die Band mit dem Album DECEMBER´S CHILDREN in diesem November feiern kann,                                                  

könnt Ihr durch das Anklicken des nachstehenden Links aufrufen.

> https://www.stones-club-aachen.com/2020/11/02/im-november-2020-koennen-the-rolling-stones-mit-der-lp-decembers-children-ein-weiteres-juwelenjubilaeum-feiern/ !

Heute wollen wir dieses Ereignis mit einem Auszug aus dem Buch des Stephen Davis mit dem Titel “Die STONES” (https://www.stones-club-aachen.com/?s=stephen+davis) ob der besonderen damaligen Umstände der Entstehung dieses Albums unterlegen.

 

Rechtes Foto aus https://alchetron.com/Stephen-Davis-(music-journalist) zeigt Stephen Davis.

Auf Seiten 190 bis 192 steht dazu das Folgende zu lesen:

“December´s Children

November 1965. Die Reise ging nun nach Süden, und in Greensboro, North Carolina, kaufte sich Brian einen Mountain Dulcimer, die hell klingende Leier der Volksmusik in den Apalachen. Er hatte sich ein solches Instrument gewünscht, seit er Richard Farina darauf hatte spielen hören. Innerhalb weniger Stunden klang Brian auf dem Dulcimer wie ein alter Hillibilly-Musiker, aber nur zwei Tage später, in Baltimor, stahl ihn jemand während des zweiten Konzerts unbemerkt aus der Garderobe.

Auf der ganzen Reise durch den Süden schrieben Mick und Keith, denen ihre Freundinnen fehlten, in ihren gemeinsamen Hotelsuites, im Flugzeug und in den Garderoben von Oklahoma und Winconsin fiebrige, konfliktgeladene, liebeskranke Songs. Anita kam aus London herüber und reiste eine Woche mit der Band, was in London und Paris zu Spekulationen in der Presse führte, das sie Brian heiraten würde – mit Dylan als Trauzeuge. Die anderen Stones waren eifersüchtig und zutiefst beeindruckt und eingeschüchtert von Anitas offensichtlicher Intelligenz, ihrer magischen Ausstrahlung und ihrer raubtierhaften Weltgewandtheit. Sie war aufgeweckter als sie alle und konnte sogar Mick mit einem Blick oder einer scharfen Bemeerkung zum Verstummen bringen. Brian und Anita sahen sich sogar ähnlich, nachdem sie ihre ohnehin blonden Haare noch heller gefärbt hatte. Sie waren inzestuöse Zwillinge mit einem unglaublichen Glamour. Brian wurde jetzt noch schwieriger, seit sie da war und sein Selbstvertrauen wieder aufbaute. Er spielte ständig ´Popeye the Sailorman´, in jedem Song. ´Es macht nichts mehr aus´, erinnerte sich Keith. ´Man konnte sowieso keinen verdammten Ton hören, wenn sich eine Ladung dreizehnjähriger Mädchen nass machte.´

Im Memorial Auditorium in Sacramento wäre Keith fast ums Leben gekommen. Das erste Konzert war hervorragend gelaufen. Als jedoch das zweite seit zwanzig Minuten im Gange war, versuchte Keith, mit dem Hals seiner Gitarre ein nicht geerdetes Mikrofon richtig hinzuschieben, damit er den Refrain von >>The Last Time << singen konnte. Es gab ein furchtbares elektrisches Summen, keith war für einen Moment in ein zuckendes blaues Licht getaucht, brach zusammen wie eine Lumpenpuppe und lag flach auf dem Rücken. In der Luft hing ein übler Geruch, und die Mädchen in den ersten Reihen dachten, Keith sei tot.

Die Band hörte auf zu spielen, Bill riss das Kabel aus Keith` Gitarre. Keith rührte sich nicht, alle waren in ungläubigem Entsetzen erstarrt. Der Vorhang fiel. Einige Minuten später kam ein Polizist auf die Bühne und sagte der erschrockenen Menge, sie sollte Ruhe bewahren, Keith sei am Leben und auf dem Weg ins Krankenhaus. Nach Aussage der Ärzte hatten ihm die dicken Gummisohlen seiner neuen Hush Puppies das Leben gerettet. Später zeigte Stu Keith die Gitarre: Drei Seiten waren geschmolzen und sahen aus wie eine durchgebrannte Sicherung.

Dcember`s Children (an Everybody´s) kam im Dezember in den USA heraus. Auch diese LP hatte ein finsteres Cover mit einem Schwarzweißfoto, das die Stones umrahmt von Müllcontainern zeigt. Es war ein starkes, aber zusammengestückeltes Album mit altem und neuem Material, beginnend mit dem primitiven, explosiven Rhythm and Blues >>She Said Yeah<<, der im Mai zuvor bei RCA im Stil von Mod-Bands wie den Yardbirds und Who mit einem schnellen Beat aufgenommen worden war. Dann ging es weiter mit >>Talkin` `Bout You<< und einigen älteren, 1963 aufgenommenen  Blues- und Rhythm-and-Blues-Titeln. Die zweite Seite begann mit >>Get Off of My Cloud<<, und beide Seiten endeten mit dionysischen Live-Aufnahmen von der Großbritannien-Tournee 1965, >>Route 66<< und >>I`m Moving On<<.

Den Stones gefiel die Platte nicht, in ihren Augen bestand sie aus unzusammenhängenden Stücken, die nur für die US-Tour zusammengewürfelt waren. Keith sagte später, ein solches Album hätten sie in England nicht herausbringen können. Brian Jones nannte es ein Album ´mit durchgefallenen Nummern´.

December´s Children hatte finstere Liner Notes von Andrew, der im Stil von Anthony Burgess über die unruhigen Zeiten schrieb. den Vietnamkrieg, den Mord an Kennedy, die Rassenunruhen in Watts. Außerdem bezog er sich auf Elvis und Dylan. Obwohl zusammengestückelt, war das Album ein bluesiges, dunkles Werk, das emotionale Untertöne und die Ambivalenzen des Erwachsenwerdens zu erforschen schien. Den Kern bildeten vier relativ neue, zusammenhängende Songs in einem flüssigen akustischen Stil. >>The Singer Not the Song<<, >>I´m Free<<, >>Gotta Get Away<< und >>Blue Turns Gray<<, allesamt Folkrock-Nummern mit Melodien von Keith, mehrstimmigem Gesang, hellem Gitarrensound und Marimbaklängen in einem leicht federnden Rhythmus. Wenn man das orchestrale >>As Tears Go By<< dazu nahm, war Dcember´s Children das bisher weichste Album der Band. >>I´m Free<< war der einzige Song darauf, den die Stones auch auf der Bühne spielten. Er war bei ihrem jugendlichen Publikum wegen seiner aggressiven Arroganz beliebt, blieb jahrelang ein fester Bestandteil ihrer Liveshows und wirkt bis heute wie eine Hymne komprimierter jugendlicher Sehnsucht. >>I´m free… to do what I want… any ol´time<<…”

Wir hoffen, dass dieser kleine historische Ausflug rund um das Thema DECEMBER´S CHILDREN in den Monat November 1965 ein klein wenig Spaß gemacht und zu MEHR angeregt hat?

Manni Engelhardt -Stones-Club-Manager-

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