Im frühen Vorfeld unseres STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUMS führten wir jüngst ein Interview mit dem freischaffenden Künster OLE OHLENDORFF, der dieses Jubiläum künstlerisch mitgestalten wird!

Liebe Stones-Club-Mitglieder, liebe Stonerinnen und Stoner, liebe Freundinnen und Freunde unserer Homepage,
im frühen Vorfeld unseres STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUMS (https://www.stones-club-aachen.com/category/stones-club-silber-jubilaeum-am-06-07-2019/)
führen wir in unrgelmäßigen Abständen Interviews mit den Akteurinnen und Akteuren durch, die unsere Jubiläumsveranstaltung am 06. Juli 2019 mit gestalten werden.
Der Klick auf den nachstehehenden Link ruft Euch einige dieser Interviews auf.
> https://www.stones-club-aachen.com/?s=interviews+im+vorfeld+des+stones-club-silberjubil%C3%A4ums !
Alter:  60 Jahre
 
Beruf:  Freischaffender Künstler
 
Frage: Wie und wann bist Du zur malenden Kunst gekommen und was beflügelte und beflügelt Dich dabei?
 
Treffender Weise erinnere ich mich da zunächst gerne an meine Schulzeit zurück. Eine
Phase übrigens, in der Kinder wie selbstverständlich ihre Kreativität ausleben. Später
aber, wenn man mehr darauf hört, wie andere das eigene Werk beurteilen oder gar mit
einer Zensur benoten, erstirbt bei vielen der natürliche Drang, sich auch malerisch
mitzuteilen. Diese hätte auch mir so passieren können, aber es kam „Gott sei Dank“ ganz
anders…
Die 68er Studentenrevolte hatte damals auch an meiner Schule ihre Spuren hinterlassen.
Die alten Lehrer gingen – jüngere kamen und mit ihnen meistens auch ein „frischer
Wind“.
Ich bin meinem „ausgetauschten“ Kunstlehrer noch heute dankbar für die kreative
Freiheit, die er uns damals einräumte. Was Kunst genau sei, wisse auch er nicht, und so
könne er das schwerlich zensieren. Viel wichtiger erachtete er aber das Ausprobieren und
Experimentieren. Hier liegen sozusagen meine künstlerischen Wurzeln begründet.
Das malerische Potenzial schlummerte aber dann noch bis in die Mitte der 80er Jahre.
Die Vergangenheitsbewältigung, insbesondere meine Polizeizeit in Hamburg und
nachfolgende Ereignisse, erweckten dann doch nachdrücklich das kreative Interesse.
Die Aufarbeitung meiner Biografie mittels Leinwand und Farbe war nun angesagt.
Kindheit und Jugend – Bulle, Rocker, Maler. Die bunte, volle Palette also… Ich wohnte
also Anfang der 80er Jahre in Lüneburg und „residierte“ über einer Kneipe (Zum alten Kran) am Stintmarkt.
Herrliches Mittelalter-Ambiente mit einem Mietvertrag auf dem Bierdeckel
und exessives Ausleben einer „spät pubertären“ Phase in einer Motorrad-Outlaw-Gang.
Ich empfand mich damals als ausgesprochener Vollblut-Bohemien…
Zunächst entwickelte ich autodidaktisch erste Fähigkeiten und Stilistiken, die auch schon
auf meine spätere malerische Themenauswahl und Handschrift hinwiesen. Der
Surrealismus in seiner Symboltiefe, die Pop-Art und die Porträtmalerei hatten es mir
besonders angetan. In ersten Zeichnungen reflektierte ich zunächst meine wilde
Rockerzeit. Diese bilden sozusagen den Grundstock meines Oevres. Später fand ich in dem Lüneburger Künstler Rudi Heilmann, einen großartigen Lehrmeister, der mich in viele Geheimnisse der Malerei einführte. Ausgiebige Museumsbesuche und das intensive Selbst-Studium der Kunstgeschichterundeten gleichsam den Einstieg in die Welt der schönen Künste ab.In meinen Bildwelten spiegelten sich damals sehr markant Träume und Alpträume wider,mal düster und unheilschwanger – teils tief gehend die Seele auslotend, dann aber auch wieder enthusiastisch und voller Lebensfreude. Diese ständige Auseinandersetzungmeiner eigener Vita mit der ungeschminkten Realität bestimmt auch heute noch zugrößten Teilen mein malerisches Schaffen. Das Jahr 1990 wird dann zum entscheidenden Wendepunkt meines Lebens . Ein permanentes Leben auf „der Überholspur“ forderte nun den logischen Tribut……der „große Oberförster“ rüttelte kräftig aber bestimmend an meiner Seele.
Ich war in der Klinik, weil ich tagelang Vollgas gegeben hatte mit allem, was das Buffet so
hergegeben hat – einfach „too much of everything“.
​Daraufhin habe ich mit mir selber einen Deal gemacht: „Trockendock“ (bis heute)… und das Kappen der Marionettenfäden. Seitdem lebe und arbeite ich als freischaffender Künstler.
 
Frage: Was hat Dich dazu bewegt, ausgerechnet Bilder über die Rockgrößen unserer Zeit zu malen?
 
Mit der Begeisterung für die moderne Rock & Popmusik begann das eigentlich schon recht
früh.
Die Zeitung mit den großen vier Buchstaben (BILD) sah damals in den 60er Jahren ja den
Untergang des Abendlandes durch diese neuen Klänge des Beat und Twist am Horizont heraufziehen. Doch allen Warnungen zum Trotz: Oma ́s Röhrenradio der Marke Graetz hatte es mir leidlich angetan. Dieses kleine grüne Lämpchen… das gute alte „Dampfradio“ zog mich gnadenlos in seinen Bann. BBC, RIAS Berlin und Radio Luxemburg erweckten also mehr als nachhaltig meine Neugier. Die Beatles, die Stones, The Who, Led Zeppelin, Deep Purple und T-Rex lieferten mir nun den passenden Soundtrack zu einer unbekümmerten Jugendzeit und untermalten somit dieses aufkeimende Lebensgefühl nach Freiheit und Spiritualität.
Brian Jones, Jimi Hendrix und Janis Joplin sterben dann kurz nacheinander an einer „Überdosis“ dieser neuen Droge namens Rock & Roll. Damals konnte ich nicht ahnen, dass dieses Thema mich später einmal noch sehr interessieren sollte. Geprägt durch die intensiven Eindrücke einer Reise nach London, sozusagen in das „Mekka europäischer Rockmusik“, habe ich im Jahr 1996 mit dem Porträt von John Lennon den Grundstock zu meinem malerischen Hauptwerk gelegt. Als ich eines Abends in die Musik der Beatles versunken war, überkam mich ein unbändiges Verlangen, die gehörten Klänge und Töne auf die Leinwand zu bannen… und die Serie „Dead Rock Heads“ war somit geboren. Endlich hatte ich das Thema gefunden, in welchem mein Lebensgefühl und die künstlerische Berufung eine treffende Symbiose eingehen konnten. Es folgten dann in kurzen Abständen schnell weitere Ikonen wie Jim Morrison (The Doors), Jerry Garcia (Grateful Dead), Marc Bolan (T-Rex) und Frank Zappa (Mothers of Invention). Neben diesen Rockgrößen gesellten sich aber auch weniger bekannte Musiker dazu, wie z.B. Bruno Frenzel und Bernd „Nossi“ Noske (beide Birth Control), Carlo Karges (Nena Band etc.), Michael „Mietze“ Mietzner (Dirty Dogs) oder die Lüneburger Musiker Chris Thornton (Subway) und Heike Willem Wykhoff (Bad Pilots etc.), allesamt waren das gute Freunde von mir. Entscheidend für die „Aufnahme“ in die Serie ist also nicht allein die Berühmtheit eines Musikers. Viel wichtiger sind hingegen meine persönlichen Erinnerungen und Emotionen, die ich mit der jeweiligen Musik verbinde. Und diese läuft beim Malprozess natürlich in Dauerschleife…!
 
Frage: Worin leigt der besondere Reiz für Dich, Bilder über THE ROLLING STONES zu gestalten?
 
Die Stones haben seit jeher einen besonderen Stellenwert in meinem Werk. Das begann schon vor etlichen Jahren, als Keith Richards mehrfach von mir porträtiert wurde. Als „größter Erpel auf dem Rock & Roll -Teich“ war es ihm vorbehalten, neben den DEAD ROCK HEADS als erste „Rocklegende – Still Alive“ auf Leinwand verewigt zu werden. Im Jahr 2017 habe ich dann die Boys in Black & White Style als 4er-Set gemalt und im Rahmen des Stones Konzertes im Hamburger Stadtpark auf der V.I.P Party des Veranstalters FKP-Scorpio erstmals gezeigt.
 
Frage: Wie viele Vernissagen hast Du in diesem Jahr (2018) mit Deinen Werken bestückt und wie viele Ausstellungen laufen zur Zeit noch?
 

In diesem Jahr habe ich so einige interessante Ausstellungen gehabt. Das Highlight war die Präsentation meiner Werke in der Eventhall M44 Münster. DieStones Gemälde waren hier ja auch zu sehen… und zwar nicht nur an der Wand, sondern auch als „Empfangskomitee“ an Fahnenmasten vor der Location. Daneben war ich in diesem Jahr mit meinen Bildern auch mal wieder auf dem weltgrößten Metal-Festival in Wacken zu Gast. Zur Zeit läuft noch eine Ausstellung in der Hannover Gallery (noch bis 30. Januar 2019).

Frage: Welche Bedeutung und welchen Stellenwert misst Du unserem Stones-Club-Aachen/Stolberg bei?
 
Da ich selber ein Fan der Rockmusik bin und insbesondere die Stones sehr schätze, finde ich jegliche Aktivität in dieser Angelegenheit super und unterstützenswert. Ein Lebensgefühl trifft auf Erinnerungskultur… besser geht ́s doch nicht !!!
 
Frage: Was hat Dich besonders dazu motiviert, für unser STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUM am 06. Juli 2019 einen Gestaltungsbeitrag leisten zu wollen?
 
Einer besonderen Motivation bedurfte es hier nicht… ich hatte einfach Bock darauf !!!
 
Frage: Werden die Ausstellungsstücke, die Du beim STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUM präsentieren wirst, auch käuflich zu erwerben sein?
 
Ich zeige auf der Veranstaltung ja meine vier Gemälde aus der Serie „Rolling Stones – Black & White Style“… Mischtechnik auf Leinwand und jeweils 100 cm x 140 cm groß. Die Originalgemälde sind käuflich zu erwerben. Ich verkaufe diese aber nur komplett als 4er-Set. Preis auf Anfrage…
Daneben biete ich ja auch Fine Art Prints an…
 
Frage: Wie findest Du unser Konzept, gleich mehrere fantastische Künstler (Fotografen, Musiker, Graphiker, Maler/Innen, Buchautoren und Kollagisten) am 06. Juli 2019 in der “KAPPERTZ-HÖLLE” zu präsentieren?
 
Unterschiedliche Positionen und künstlerische Aspekte machen so eine Veranstaltung doch erst richtig bunt… von daher… alles richtig gemacht !!!
 
Frage: Sind Dir einige Künstler (z.B. Rosie Geisler, Carl van der Walle, Gerd Coordes, Elano Bodd) persönlich bekannt?
 
Persönlich kenne ich bislang noch keinen der genannten… deshalb freue ich mich schon sehr auf eine Begegnung und kreativen Austausch unter Kollegen.
 
Frage: Freust Du Dich auf unser STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUM und auf die Teamgestaltung dieses Events?
 
Ja…
 
Frage: Um welche Deiner Bilder wird es sich im Besonderen bei dieser Präsentation am 06. Juli 2019 handeln?
 
4 Gemälde… Stones in Black & White Style !!!
Frage: Wie findest Du es, dass wir dem Vernissage-Manager des Ronnie Wood und Betreiber des STONESFAN-MUSEUMS, dem lieben Ulli Schröder, am 06. Juli 2019 die Stones-Club-Ehrenmitgliedschaft verleihen wollen?
 
Da ich Ulli Schröder schon seit mehr als 20 Jahre kenne und mit ihm eng befreundetbin, freue ich mich natürlich sehr über diese Ehre, die ihm da zu Teil wird… keiner hat das mehr verdient als Ulli.
 
Frage: Wird es am 06. Juli 2019 die erste Präsentation Deiner Kunstwerke in Aachen sein?
 
In den letzten 30 Jahren war ich bundesweit mit meinen Bildern „On Tour“… aber Aachen war leider noch nicht dabei. Somit ist Aachen für mich Ausstellungs-Premiere…
 
Frage: Wie beschreibst Du in kurzen und knappen Worten aus Deiner icht die Stadt Aachen?
 
Kaiserstadt… Aachener Printen… Alemania Aachen !!!
 
Frage: Gibt es etwas Persönliches, das Du hier gerne im Zusammenhang mit unserem STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUM abgedruckt sehen würdest?
 
Musik trifft Malerei.
Auf dem Pfad von Legenden.
Eine Zeitreise.
Die Spuren der Herkunft.
Erinnern. Bewahren.
Berührt sein.
Es geht um Identität.
Um Leben. Um Musik. Um Tanz.
Um Vergänglichkeit.
Um Gefühle.
Es geht um dich. Um mich. Um uns…
…und um das Weiterreichen des Feuers !!!
Rock & Roll… and Stones forever !!!
 
Manni Engelhardt: Herzlichen Dank sage ich Dir für dieses Interview.
 
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(Foto des Ole Ohlendorff zeigt einige seiner Stones-Porträts.)
 
 
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3 Antworten zu Im frühen Vorfeld unseres STONES-CLUB-SILBERJUBILÄUMS führten wir jüngst ein Interview mit dem freischaffenden Künster OLE OHLENDORFF, der dieses Jubiläum künstlerisch mitgestalten wird!

  1. Anke Restorff sagt:

    Hallo lieber Manni,

    …schön zu lesen…das Interview mit dem Künstler Ole Ohlendorff !
    Herzlichen Dank dafür!

    ” MUSIK TRIFFT MALEREI”…ein toller Slogan von ihm !

    Und ja…”Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!”

    Da freue ich mich sehr…ihn auf dem CLUB-Event…mal persönlich
    zu treffen und seine Bilder von den Stones vor Ort zu sehen.

    Das wird mit Sicherheit….sehr spannend und interessant.
    In den sozialen Netzwerken ist er ja ohnehin präsent.

    STONES FOREVER…FAN ANKE

  2. heinz-peter cormann sagt:

    hi manni, hi club,
    ein superklasse interview ist das. ich freue mich auf diesen auf die übrigen künstler und künstlerinnen. freue mich auf dich, den club, das silberjubiläum und deutschlands beste stonestribute-band “starfucker” im juli 2019 in der aachener rockhölle.
    let`s go get stoned und grüße an alle
    heinz-peter cormann

  3. Super!
    Lieber Manni, deine Idee, beteiligte Künstler und Musiker schon vorab per Interview vorzustellen, ist wirklich klasse.
    Umso mehr freue ich mich schon jetzt darauf, alle persönlich kennen zu lernen.
    Ole, ich hab sehr gerne deine interessanten Ausführungen gelesen, kann fast alles nachvollziehen und bin begeistert.
    Übrigens:
    “Mein” Röhrenradio, vor dem ich damals stundenlang saß und versuchte “Radio Veronika” und andere Piratensender zu hören, war ein “Grundig” mit einem magischen grünen Auge…lach*. 🙂
    Besonders mochte ich den Moderatot John Peel, der einmal sagte:
    „A balance between things that you know people will like and things that you think people will like.“
    Rosie Geisler

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