Am 06. Dezember 2011 ist das legendäre Stones-Konzert in Altamont 42 Jahre her!

Hallo Stones-Fans, hallo liebe Freundinnen und Freunde unseres Clubs,

der 06. Dezember 2011 hat in doppelter Hinsicht eine große Bedeutung für mich; denn 1. Wird meine Mutter 88 Jahren, und 2. fand an diesem Tag exakt vor 42 Jahren (06. Dezember 1969) das legendärste Konzert der allerbesten, allergrößten und heute dienstältesten Rock-Band aller Zeiten in Altamont (USA) statt.

Es war ein Freikonzert der ROLLING STONES auf der Rennstrecke von Altamont (Livermoore, Karlifornien). Dieses Konzert sollte das „Woodstok der Westküste“ werden. Die „Hell´s Angels“ waren durch die Stones als Ordner engagiert worden. Anstatt aber für den geordneten Ablauf des Konzerts zu sorgen, provozierten sie Schlägereien. Während der Show der STONES wurde der Besucher Meredith Hunter erstochen. Dieses Ereignis überschattete die erstmalige öffentliche Vorstellung des Stones-Songs „BROWN SUGAR“!

Der Film (Dokumentation) „GIMME SHELTER“ ist das beste Filmdokument über die USA-TOUR der Rolling Stones aus dem Jahre 1969, und gibt im Schneideraum dieses Films den Blick der Stones zurück auf dieses Ereignis frei. Ein sehr empfehlenswertes Werk!

Allerdings möchte ich an dieser Stelle wieder einmal Stephen Davis aus seinem Buch „Die STONES“ (EUROPA-VERLAG / www.europa-verlag.de) , Seiten 385, 386 und 387 zitieren, da es die für mich lebendigste Schilderung über dieses legendärste Konzert enthält:

06. Dezember 1969:

Neunzehn Uhr. Plötzlich gleißendes Licht, ein harter, weißer Fleck in der kalten, dunklen Nacht. Sam Cutler: ´Darf ich vorstellen, euch allen vorstellen – aus Großbritannien – die Rolling Stones!´ Dumpfes Gebrüll. Im hellen weißen Flutlicht hon sich die Silhouette der überfüllten Bühne von der Dunkelheit ab. Mick erschien, leicht angetrunken, in einem Jackett aus orangefarbenem und schwarzem Satin. Seine silberne Satinhose steckte in kniehohen Samtstiefeln mit acht Zentimeter hohen Absätzen. Das ´Omega ´ auf seiner Brust ist das letzte Zeichen des griechischen Alphabets und bedeutet ´das Ende ´. Keith trug eine enge rote Lederjacke und ein Rüschenhemd. Er deponierte eine Flasche Jack Daniel´s auf dem Schlagzeugpodium. Mick begrüße die Menge. Charlie gab den Beat vor, und los ging es mit ´Jumping Jack Flash´. Es folgten ´Carol ´und ´Sympathy ´. Doch die Teufelsbeschwörung endete abrupt, als vor der Bühne ein Motorrad explodierte und ein kleiner Krawall aufflammte. Mick wandte sich an das Publikum. ´Hey, Leute, Schwestern und Brüder…Nehmt Euch zusammen, beruhigt euch doch alle!´ Nach einer Weile begannen Charlie und Keith wieder zu spielen, und Mick sagte ins Mikro: ´Okay, wir können grooven – es passiert immer was sehr komisches, wenn wir mit dieser Nummer anfangen ´. Die Stones machten mit Sympathy weiter, während die Angels einen Typen von der Bühne stießen, ihn mit Billardstöcken zu Boden schlugen und dann auf ihn herumtrampelten. Es sah aus, als hätten sie ihn umgebracht, und Keith hörte auf zu spielen. Er war außer sich. Mick: ´Ich meine, Leute wer kämpft hier und wofür? Warum kämpfen wir? Überall sonst ist es cool gewesen…Wir müssen sie jetzt aufhalten, wisst ihr, wir können nicht spielen, es macht keinen Sinn…´ Tumult. Ein Meer von Lederjacken. Das Geräusch von berstenden Schädeln. Sam Cutler übernahm das Mikro und versuchte mit den Angels zu reden, während sich die Billardstöcke hoben und wieder niederkrachten. Keith zeigte wütend nach unten: ´Entweder diese Typen hören auf, oder wir spielen nicht. Ich meine, so viele sind es auch wieder nicht.´ Sonny Barger sah Keith an. Die Sicherheitsleute der Stones, New Yorker Cops in Windjacken, rückten mit steinernen Gesichtern näher an die Band heran. Vor Keith begann ein weiterer Kampf, er schrie: ´Dieser Typ dort, wenn der nicht aufhört…´ Ein Angel, hässlich und brutal, schnappte sich das Mikro und brüllte in die Nacht hinaus: ´Hey! Entweder ihr hört auf, oder es gibt keine Musik mehr! Wollt Ihr alle nach Hause gehen, oder was?! ´ Als eine Frau, die zu der Band Ace of Cups gehörte, auf der Bühne von einer Bierflasche getroffen und verletzt wurde, rieten die Sicherheitsleute der Stones Jo Bergmann und den anderen Frauen aus dem Gefolge der Band, die Bühne zu verlassen. Die Hell ´s Angels hatten die Kontrolle übernommen, und die New Yorker konnten riechen, was nun kommen würde. Stu nahm das Mikro: ´Wir brauchen Ärzte hier, sofort, bitte. Kann bitte ein Arzt hier vor der Bühne kommen? ´ Mick starrte auf das Hieronymus-Bosch-Tableau zu seinen Füßen und sagte: ´Keith, Mann…Was ist da los? ! ´ In der Nähe saß Timothy Leary, der LSD-Apostel. Er wirkte blass und verängstigt, entsetzt. Keith forderte irgendeine ´Abkühlmusik ´, und die Stones begannen mit ´The Sun Is Shining´, einem Blues von Jimmy Reed, um die Menge zu beruhigen. Dann rief Keith: ´Stray Cat! ´, während vor ihnen die Gewalt weiterging. Es folgte ´Love in Vain ´, bei der Mick Taylor ein geniales Gitarrensolo in die Nacht hinausschickte. Bill Wyman spielte die Bass-Linie von ´Under My Thumb ´ an, und nun wurde es tatsächlich ein bisschen ruhiger. Dann plötzlich wildes Getümmel auf der linken Seite der Bühne. Den ganzen Abend hatte sich dort ein junger Schwarzer mit einem lindgrünen Anzug und einem schicken schwarzen Hut zur Musik bewegt, was die Angels in seiner Nähe ärgerte. Er hieß Meredith Hunter und war in der Telegraph Avenue in Berkeley unter dem Spitznamen Murdock bekannt. Er war achtzehn. Mitten im ´Thumb ´packte ihn ein Angel an der Kehle, da zog Murdock eine Pistole und richtete sie auf den Biker. Es gab ein kurzes Gerangel, und die Pistole war kurz auf die Bühne gerichtet. Dann stach ihm ein Angel mit dem Messer in den Kopf, schubste ihn außer Sichtweite der Bühne und stach ihm noch zweimal in den Rücken. Als Hunter am Boden lag, trampelte ihn ein weiteres Dutzend Angels zu Tode. Zum Schluss standen sie auf seinem Kopf. Zeugen gaben Hunters letzte Worte wieder: ´Ich wollte dich nicht erschießen.´ Die Stones hörten auf zu spielen und Keith brüllte wieder los, verstummte jedoch, als die Angels ihm sagten, sie hätten einen Typen, der auf die Bühne geschossen habe, eine Knarre abgenommen. Die Stones spielten ´Under My Thumb´ zu Ende, und Mick Taylor, der zum Musikmachen hergekommen war, schlug ´Brown Sugar ´ vor. ´Brown Sugar ? ´ fragte Keith ungläubig. ´Hä? ´. Sagte Charlie. Jagger: ´Er will Brown Sugar spielen. ´Keith wechselte die Gitarre, und der Stoner-Rocker erlebte unter den heißen Filmscheinwerfern vor den laufenden Kameras der Brüder Maysles seine Premiere. Die Stones spielten auch den Rest ihres üblichen Sets mit einem verkürzten ´Rambler ´, bei dem die Band an den Bühnenrand vortrat, während der Sound über die Menge wegdröhnte. Am Ende von ´Street Fighting Man ´warfen zwei Angels körbeweise Rosenblätter in die tobende Menge, und die Stones gingen schnell ab. Die Band quetschte sich mit ihrer ganzen Entourage in den wartenden Hubschrauber, jeder hatte schreckliche Angst, zurückgelassen zu werden. Der Pilot wollte nicht starten, aber Cutler schrie ihn an, er solle losfliegen, als sich eine unruhige Menge unter die wirbelnden Rotorblätter stürzte. Der Pilot bekam seine überladene Maschine vom Boden, und die Rolling Stones flogen taumelnd hinaus in die Nacht. Unter ihnen verschwand der Altamont Speedway, und mit ihm der Traum von der Woodstock Nation.

Eine treffendere Schilderung als die des Stephan Davis findet man eigentlich nicht. Sie macht das Ereignis noch einmal sehr lebendig. Leider ist der Song „BROWN SUGAR“ über YOUTUBE dem Deutschen Teil des Internets aus GEMA-Gründen nicht zugänglich.

Ich habe jedoch eine sehr gute Alternative gefunden. Der nachstehende Link führt Euch direkt nach dem Klick in das Video: http://www.youtube.com/watch?v=0qTKsylrpsg . Lasst Euch überraschen. Ferner habe ich Euch die historische Fotoaufnahme des Konzertes nachstehenden posten lassen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Hören und Sehen des Videos als auch beim Betrachten des Fotos.

Mit stoned Grüßen Euer
Manni Engelhardt –Club-Manager-

Dieser Beitrag wurde unter Historie veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Am 06. Dezember 2011 ist das legendäre Stones-Konzert in Altamont 42 Jahre her!

  1. Hallo Freunde,

    ich habe mich nicht vertan bei diesem Artiekel, wie einige meinen (Tim Smorgan, Friedrich Saler und Robert Speck,), die mich gestern und heute angerufen haben.
    Bei CA ist es beim Posten vergessen worden, ein Komma zu setzen. Es ist nicht gemeint “Altamont ca. 42 Jahren”, sondern Altamont (USA, CA)!!! Es sind ja ganz klar exakt 42 Jahre!!! Das wird natürlich noch korrigiert werden!!!
    Danke für Eure Hinweise, die immer sehr wertvoll sind, aber ich bin nicht schlampig!
    Stoned Gruß
    Euer Manni Engelhardt -Cklub-Manager-

  2. Pingback: USA-Tour der Stones 1969 | Rolling Stones Club Aachen / Stolberg

Schreibe einen Kommentar zu Manni Engelhardt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.